BP – die Zweite

Nachdem wir letzte Woche so angenehm in das Modul gestartet waren, ging es gestern ähnlich fliessend weiter. Obwohl unsere Mannschaft bereits erste Verluste aufwies, war der verbleibende Trupp desto motivierter.

Diesmal wurden wir von Uli eingestimmt, mit dem Ziel uns noch besser kennen zu lernen, und das lief so ab:

  1. Tische und Stühle zur Seite; alle begegnen sich in der Mitte in einem Kreis, stehend
  2. 4-er Gruppen finden sich nach Vorgabe von Uli (z.B. jemand der Angst vor Spinnen hat, jemand der schon mal mit dem Rucksack gereist ist, jemand der Gitarre spielen kann und jemand der morgens immer Zeitung liest)
  3. dieGruppen erhalten Aufgaben, z.B. „Unterhaltet euch in der Gruppe kurz zum Thema ‚Das möchte ich in meinem Leben unbedingt noch machen‘.“
  4. Gruppen lassen sich so mehrfach neu zusammenstellen und mit neuen Sprechanlässen (oder Tätigkeiten, z.B. singen, Theater spielen, etc.) versorgen

Mir hat die Methode sehr gut gefallen, weil man so wirklich schnell einige interessante Dinge über die Mitstudierenden erfahren hat, die einem auch im Gedächtnis bleiben werden. Ich glaube, das liegt auch an einer sehr guten Vorauswahl der Sprechthemen. Ausserdem – und das wurde auch in der Sitzung angemerkt – werden die Schüler mit so einer Einstimmung „abgeholt“, d.h. sie können wach werden, sich sanft auf den Unterricht einlassen und sind danach bereiter für neuen Input. Zusätzlich wurde angemerkt, dass auch die Veränderung des Settings (Stehkreis ohne Tische) und Bewegung (Aufstehen und Umhergehen) bereits eine intensivere Lernerfahrung ermöglichen, da man sich als Schüler nicht nur geistig sondern auch körperlich und durch „Ortswechsel“ auf den Unterricht einlässt.

Nach der Einstimmung folgte eine Erläuterung von Max. Er umriss knapp die Unterschiede zwischen BMS und BFS und wiederum Unterschiede zwischen den Berufsschultypen und Gymnasien. Ich habe daraus grob Folgendes mitgenommen:

  • BMS und BFS =/= Gymnasium (da berufliche Schulen z.B. vom Bund gesteuert werden und deutlich weniger theoretisch, sondern sehr handlungsorientiert arbeiten)
  • BMS = beinhaltet Maturitätsstufe
  • BFS = i.d.R. ohne Maturitätsstufe, es sei den BFS und BMS sind unter einem Dach vereint
  • In der BMS gibt es zwei Möglichkeiten der Ausbildung:
    • BM1 = Berufsausbildung zeitgleich mit Matura
    • BM2 = Berufsausbildung bereits abgeschlossen, nun „nur noch“ Matura

Die Abgrenzung der Begriffe war nützlich, da unsere Leistungsnachweise meist Bezug zum Rahmenlehrplan der BMS haben sollten. In diesem Zusammenhang erfuhren wir auch, dass wir für alle grösseren Leistungsnachweise eine Projektskizze anfertigen sollten (ausser für den Lernblog). Das Projektskizzenformular gibt es auf der BP Moodle Plattform im Bereich Dateipool.

Anschliessend erklärte Max, dass wir uns demnächst mit Lernaufträgen auseinandersetzen werden, mit Hinblick auf die Frage, „Wie muss ein guter Auftrag konzipiert sein, um handlungs- und kompetenzorientiert zu sein?“ Bevor wir uns allerdings theoretisch an diese Frage wagen werden, sollten wir uns zunächst praktisch mit einem Lernauftrag auseinandersetzen, nämlich dem ersten Lernjob. (Auch der befindet sich im Dateipool auf Moodle). Folgende Hinweise fand ich dazu hilfreich:

  • Besser: SchülerIn wählen, der/die mir fremd ist (um den eigenen Horizont zu erweitern)
  • Name des/der SchülerIn kann anonymisiert werden
  • Veranschlagte Zeit für’s Interview: etwa 10 Minuten, kann bei Bedarf ausgeweitet werden
  • Deadline den Datei-Upload auf Moodle:  14. November VOR der BP Sitzung
  • Dateien dürfen höchstens 50MB gross sein
  • Falls der Lernjob im Zweierteam gemacht wird, sollten 2 SchülerInnen interviewt werden

Nach der Mittagspause sammelten wir unsere Gedanken zur Frage, „Was macht einen guten Lernbegleiter aus?“  und kamen zu folgendem Ergebnis (Klick aufs Bild zeigt eine grössere Ansicht):

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Anschliessend testeten wir unsere Coachingfähigkeiten mit einer Übung in 3-er Gruppen: Ein Gruppenmitgleid war der Coachee, der ohne Vorlage, nur mit Anweisungen, eine bestimmte Tangram-Figur legen sollte. Ein anderer war der Coach, der die Vorlage einsehen konnte und dem Coachee daraus folgend anleitete. Das dritte Gruppenmitgleid war der Beobachter, der darauf achten sollte welche Aktion, Tonfall, Mimik, etc. des Coaches mit welcher Haltung einhergeht.

Diese Übung fand ich besonders gelungen, weil jeder einmal in jede der drei Rollen schlüpfen durfte, und man aus allen dreien etwas neues mitnehmen konnte, z.B. aus Sicht des Coachees, hängt alles von den Fähigkeiten des Coaches ab, weil man ohne ihn nicht weiter kommt. Aus Sicht des Coaches ist es besonders wichtig, eine funktionierende Kommunikationsebene mit dem Coachee zu finden. Und aus Sicht des Beobachters ist es interessant zu beobachten, wie sich das erkennbare Empfinden beider verändert, je nachdem ob die Kommunikation funktioniert oder nicht.

Anschliessend sammelten wir im Plenum neue Erkenntnisse dazu, was denn nun in der Tangram-Übung einen guten Lernbegleiter ausgemacht hat, bzw. markierten im vorangehenden Wandbild die Punkte, die sich auch in dieser Übung  als relevant herausgestellt hatten, gelb.

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Insgesamt empfand ich die zweite Sitzung als sehr gelungen, da sie sehr kurzweilig war und ich viele praktische Erkenntnisse mitnehmen konnte. Ich freue mich schon sowohl auf das Lernjob-Interview (Achtung: Am 7.November ist deswegen keine BP Sitzung in der PH!) und auf die nächste gemeinsame Sitzung am 14. November.

Sonja

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Ein Kommentar zu “BP – die Zweite

  1. caprisbp 3. November 2012 um 14:41 Reply

    Die Einstimmung von Uli fand ich auch interessant. Sehr gerne würde mir die Literatur über solche Methoden interessieren, natürlich zählt auch dazu die besondere Einstimmung-Methode von Max von letzte Woche.
    Die erste Schritte ins Coaching haben mir ebenfalls gefallen. Ich glaube, dass wir viele spannende Dinge in BP lernen werden .

    Prisca

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